©2008
Dominik Dürrenberger
POEME
Poem der Geschwister des Todes
Schon brütet die Müdigkeit ihre Brut aus.
Der Schlaf, er lugt hervor aus seinem dunklen Haus.
dd5.November 2008
Das Poem des Panthers
Ein Nachmittag auf dem Gerüst
Einem Panther gleich, gleite ich –
Den Kopf zwischen den Schultern trage ich –
Einem Panther gleich, schleiche ich –
Meinen geschmeidigen Körper, verführe ich –
Und meine Beute –
Meine Beute, packe ich –
Mit meinen Pfoten, unbekrallt.
Mit meinen Pfoten packe ich
Meine Beute, ich packe dich
Mit meinen Pfoten,
Zart und samt.
dd6.November 2007
Le traceur
Auch auf dem Gerüst, pm
Moi, je suis le traceur.
Le chantier, c`est mon cour.
Le chantier, c`est mon parcours.
Je connais les chemins du cour.
Moi, je connais mon parcours.
Je connais les chemins par coeur.
Les chemins vers le ciel, les routes sans doute,
Vers là-bas, meme les rues dans la purgatoire.
Je connais les routes sans doute par coeur.
Moi, je suis le traceur.
dd6.November 2008
Poem der Elisabeth
Ich kam gesessen
Auf diesen weichen Kissen
Erblickt ich in Ruhe
Hinter dem Tresen dies ach so zarte Wesen
Dem Innern nach ein Schatz in einer Truhe.
Versprach mir Liebe, versprach mir Ruhe.
dd8.November 2008
Poem of once
Once when we had
Big pleasure in each other
Once we had big pleasure in each other.
No time, no place, no reason to worry,
We didn`t have to bother.
Then in those rooms made of clover
Our souls were alight, they used to hover
Then, in those days, you became Amélies Mother.
Poem des einst
Einst, als wir von grosser Freude
Umfangen, vereint ineinander wir waren
Einst waren wir von grosser Freude umfangen.
Keine Zeit, kein Ort, kein Grund
Mich zu sorgen, wir mussten uns nicht kümmern.
Damals, einst, in jenen Räumen, gefüllt mit Klee.
Unseren Seelen war es leicht, sie pflegten getragen zu sein von einer Fee.
Damals und danach, einst wurdest du die Mutter von Amé.
dd11.November 2008
Seelchen
Poem für Amélie
Geschrieben im Café Elisabethen in Basel
Seelchen, oh Seelchen, oh mein
So gross im Geist und doch so klein
Seelchen, oh Seelchen, du mein
Seelchen, oh Seelchen, mein
Bist mehr als Schein
Bist ganz und gar Sein
Seelchen, oh Seelchen, du mein
Du Wesen, Seelchen, Seelchen oh mein
Du Seelchen, Seelchen, oh mein
Schenkst Leben, reines Leben mir ein
Klarer als Wein
Klare Quelle, Seelchen, Seelchen
Oh mein, klare Quelle
So pur, so rein
Seelchen, oh Seelchen, du mein
Bist ganz und gar dein.
dd14.November 2008
Lille
Poem für Lily
Geschrieben in Tonda, Toscana, Italien am Beginn eines lauen Sommerabends
Lenchen schreit
Schreie, der Sonne geweiht.
Lenchen weint
Tränen, der Luft vereint.
Das Wolkennilpferd lacht
Und wird ganz sacht
Zum sanften Drach,
Der über die Kinder wacht
Lily vom Himmel bedacht
Befindet sich in des Schlafes Obacht
Schläft nun hier am Tage
Und nach dem Tag in der Nacht.
dd13.Juli 2009
Am Flussgestade
Zürich,Letten
Härchen flimmern golden
Auf dem Arme so zart.
Der Balancekünstler tanzt über eine Mauer zaudernd
Und sacht.
Die Wespe streichelt
Mit Flügeln die Wimpern wach.
Menschen sonnen in der
Sonne traumhaft vom Gotte belacht, bewacht
Und mit Wärme bedacht.
dd26.Juli 2009
Schreiten
Hebelstrasse, Basel
Ich gehe nicht, noch lauf`ich nicht,
Ich schreite.
Voller Edelmut und voller Willen,
Geh`ich nicht, ich laufe nicht,
Ich schreite.
Durch die Wüste bin ich gegangen,
Über Eis geglitten.
Nun geh`ich nicht, nun lauf`ich nicht,
Ich schreite.
Hinweg über die Landschaft, hinweg
Richtung Ferne in die Weite.
Ich schreite, schreite, schreite
dd26.August 2009
De mortis
Hebelstrasse, Basel und Magadino-Vira
Mich in ihrem Schosse bette,
Oh Herr,
Wenn ich denn in Frieden übersette.
Einst werd`ich mich denn in ihrem Schosse betten
Bevor ich in Charon`s Boote werde übersetten.
Einst werd`ich mich in ihrem Schosse betten
Bevor mit Charon ich von hier nach dort werde jetten
dd13.Oktober 2009 und 13.Mai2010
Schicksal
Hebelstrasse, Basel
Ich finde mich ein im Schicksal mein
In dieses Haus, in das ich einst zog ein.
Schicksal, ist das Heimat fein?
5.November 2009
Die Liebe enthebt den Tod
Basel
Die Liebe enthebt mich dem Tode für die Dauer ihrer Weile.
dd20.Dezember 2009
Sachte
Sachte liebt es sich bei Nachte
Dies sich der Soldat nun dachte
So zog er fort, weit fort in die Schlachte.
Es liebt sich wohl sachte
Umgeben im Dunklen, bei Nachte.
Dies der Soldat sich wohl dachte, Danach zog er von dannen
Womöglich zu Schlachte.
Über seinem Haupte ein heller Schimmer, ein Engel wachte
Sich über ihm hielt und leise, sachte lachte.
dd5.Januar 2010
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